Integriertes Klimaschutzkonzept

Die Klimapolitik kurz erklärt

Mit der 1992 durchgeführten UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro und der Klimarahmenkonvention wurden die Grundsteine die seit 1995 jährlich stattfindenden UN-Klimakonferenzen geschaffen. Mit der 2015 durchgeführten UN-Klimakonferenz in Paris wurde ein globales Klimaschutzabkommen, das Pariser Abkommen, beschlossen. Als übergeordnete Ziele wurden die Minderung der Treibhausgasemissionen und die damit verbundene Senkung der Erderwärmung beschrieben. Laut Pariser Übereinkommen sollen alle Vertragsstaaten im Turnus von 5 Jahren nationale Pläne und Beiträge vorlegen, sogenannte Nationally Determined Contributions (NDCs), welche zur Erreichung der Langzeitziele beitragen. Mit dem Enhanced Transparency Framework, kurz ETF, wurde die für die Mitgliedsstaaten geltenden Standards der Berichterstattung festgelegt und zudem festgesetzt, dass die Staaten Ihre Emissionsdaten erfassen und veröffentlichen müssen.

Mit dem im Jahr 2021 beschlossenen Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) hat der Deutsche Bundestag das bis dahin geltende Treibhausgasminderungsziel auf 88 % Treibhausgasminderung bis 2040 angehoben und die Treibhausgasneutralität bis 2045 verbindlich festgesetzt und knüpft damit an die übergeordneten Zielsetzungen der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) an. Die angestrebten Reduktionen von Treibhausgasen betreffen Sektoren wie Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall. Als weiteres verbindliches Ziel wurden natürliche Senken hinzugefügt, welche durch CO2-Bindung positive Aspekte auf die Treibhausgasbilanz bewirken sollen. Beispielhaft kann die Entwicklung von Mooren genannt werden.

 

Fachlicher Hintergrund zum Klimaschutz

Treibhausgase (THG) wie Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan (CH₄), Lachgas (N₂O) und fluorierte Kohlenwasserstoffe (F-Gase) verstärken den sogenannten Treibhauseffekt. Sie absorbieren und reflektieren zum Teil die langwellige Wärmestrahlung der Erde in der Erdatmosphäre und tragen dadurch zur Erderwärmung bei. Regelmäßig erstellte Sachstandsberichte des zwischenstaatlichen Sachverständigenrates für Klimaänderungen, der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), bestätigen und dokumentieren die zunehmende Klimaerwärmung. Das Gesamtsystem könnte sich potenziell so lange erwärmen, bis ein Zustand erreicht werden kann, durch den die abgehende Wärmestrahlung gleichermaßen die ankommende Sonnenstrahlung ausgleicht. Übergeordnetes Ziel ist es, durch Klimaschutzmaßnahmen einen Ausgleich zu den anthropogen verursachte Treibhausgasen, welche in die Erdatmosphäre emittiert werden, zu schaffen, sodass sich im Idealfall, entsprechend dem politischen Ziel, eine Treibhausgasneutralität durch ein entstehendes Netto-Null ausprägt.

 

Die Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.  

Weitere Informationen zum Klimaschutz seitens des Projektträgers erhalten Sie unter dem Link: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie 

 

Das Klimaschutzkonzept der Gemeinde Muldestausee als Förderprojekt

Die Gemeinde Muldestausee hat sich das Ziel gesetzt, im Rahmen der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes, Maßnahmen zu entwickeln, die langfristig eine Minderung der Treibhausgasemissionen bewirken.  Damit soll auf kommunaler Ebene ein Beitrag zur Erreichung des nationalen Klimaziels, hier die Treibhausgasneutralität bis 2045, geleistet werden. Gleichzeitig dient das Förderprojekt der dauerhaften Integration des Klimaschutzes als Querschnittsaufgabe in den Prozessen und Aufgabenfeldern der Kommune. Das integrierte Klimaschutzkonzept wird durch Gelder aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH ist dabei Projektträger für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Das Klimaschutzkonzept greift in einer Ist-Analyse die Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) der Gemeinde Muldestausee auf und nutzt diese Daten zur Entwicklung eines Maßnahmenkataloges. Ziel ist es, durch die Maßnahmen eine Vermeidung und Verringerung von Treibhausgasen zu erwirken. Ein von der Gemeinde entwickeltes Controlling-Konzept soll schließlich dazu beitragen, die Umsetzung der erklärten Ziele zu überprüfen.
               

Angaben zum Projekt:
Projekttitel: „KSI: Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts durch ein Klimaschutzmanagement für die Gemeinde Muldestausee“
Projektträger:  Zukunft- Umwelt- Gesellschaft (ZUG) gGmbH für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Laufzeit: 01.10.2023 bis 30.09.2025
Projektleiter: Herr Schneider
Klimaschutzmanagerin:  Frau Umlauft

 

Mitmachen und Teil des Entstehungsprozesses werden!

Zukünftig sollen Beiträge im Amtsplatt regelmäßig über Klimaschutz in der Gemeinde Muldestausee informieren. Mithilfe von Arbeitsgruppen relevanter Akteure aus den Bereichen Industrie, Land- und Forstwirtschaft, Energieversorger und Weitere, sollen Maßnahmen entwickelt werden, die möglichst viele Handlungsfelder der Gemeinde aufgreifen.

Doch das Konzept lebt auch von der Beteiligung und Einbringung der Ideen aller Bürger. Gerne möchten wir daher hiermit alle Interessierten ermutigen, sich am Entstehungsprozess zu beteiligen und Ideen für Maßnahmen im Bereich Klimaschutz einzubringen. Helfen Sie mit bei der Gestaltung des Klimaschutzkonzeptes in allen Bereichen und schreiben Sie uns Ihre Ideen für Maßnahmen zu Themen wie Naturschutz, Mobilität, Abfall- und Wasserwirtschaft, Energie oder teilen Sie uns Ihre Ideen und Meinungen zu den in der nachfolgenden Abbildung aufgeworfenen Fragen mit.

Ihre Ideen und Gedanken können Sie elektronisch senden an klimaschutz@gemeinde-muldestausee.de oder postalisch bei der Gemeinde einreichen (Empfänger: Klimaschutzmanager). Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Ihr Mitwirken am Förderprojekt, um unsere Gemeinde gemeinsam klimafreundlicher zu gestalten!

 

Interesse an einem Workshop oder Veranstaltungen zum Klimaschutz?

Gerne wollen wir Ihnen Workshops und Informationsveranstaltungen anbieten und beispielsweise bei einem gemeinsamen Brainstorming über Maßnahmen für den Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur, Abfallwirtschaft oder Umwelt- und Naturschutz grübeln, sowie über den aktuellen Stand der Planung informieren.

Um die Teilnehmerzahl abschätzen zu können, würden wir interessierte Bürger darum bitten, sich unter der E-Mailadresse klimaschutz@gemeinde-muldestausee.de oder postalisch (Empfänger: Klimaschutzmanager) anzumelden. Wir informieren Sie dann direkt über anstehende Termine.

      

Quellen:

Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (2023): Praxisleitfaden Klimaschutz in Kommunen - 4. aktualisierte Auflage; im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und in Kooperation mit dem Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (ifeu) und dem Klima-Bündnis – Climate Alliance – Alianza del Clima e. V., Frankfurt am Main; Berlin.

Umweltbundesamt - UBA (2021): Wie funktioniert der Treibhauseffekt? (Stand: 11.08.2021); Internetangebot herausgegeben von Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dieses vertreten durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes; Online:  https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-funktioniert-der-treibhauseffekt (Zugriff am: 11.04.2024).

Umweltbundesamt - UBA (2024): Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen von Paris (Stand: 31.01.2024); Internetangebot herausgegeben von Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), dieses vertreten durch den Präsidenten des Umweltbundesamtes; Online:  https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/klimarahmenkonvention (Zugriff am: 11.04.2024).

© Christin Härter E-Mail

Zurück

Kontakt

Gemeinde Muldestausee
  • Neuwerk 3
  • 06774 Muldestausee OT Pouch

  • Tel: 03493 92995-0
  • Fax: 03493 92995-96
E-Mail:

 

Die Verwaltung ist für den Publikumsverkehr geöffnet. Eine Vorsprache ist nur mit Termin möglich.

Wenden Sie sich dazu gern telefonisch unter 03493 929950 oder per E-Mail unter info@gemeinde-muldestausee.de an uns, um im Rahmen unserer Öffnungszeiten
Mo, Di, Do, Fr 09:00 bis 12:00 Uhr
Di 13:00 bis 18:00 Uhr
Do 13:00 bis 15:30 Uhr
einen persönlichen Termin zu vereinbaren.

Kontaktdaten Verwaltung

E-Mail schreiben

Notruf-, Bereitschafts-, Hilfsdienste